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Outdoor-Wohnzimmer im heimischen oder Schrebergarten: Das brauchst Du wirklich

Outdoor-Wohnzimmer im heimischen oder Schrebergarten: Das brauchst Du wirklich

In Zeiten, in denen die Grundstückspreise in vielen Gegenden extrem in die Höhe geschossen sind, möchten verständlicherweise viele, die einen Garten ihr Eigen nennen, möglichst viel Zeit darin verbringen – jedoch nicht nur für Sport, Spiel und klassische Gartenarbeit, sondern zumindest ebenso stark zum Aus- und Entspannen.

Kein Wunder also, dass der zuvor eher in sonnigeren Weltregionen beheimatete Dauertrend von „Outdoor Living“ mittlerweile auch hierzulande immer mehr Anhänger findet – woran nicht zuletzt der Klimawandel einen gewissen Anteil hat.

Die große Frage ist jedoch: Wie lässt sich in einem heimischen oder gemieteten Schrebergarten ein regelrechtes Freiluft-Wohnzimmer errichten?  Wir verraten Dir jetzt, welche Basisbausteine Du benötigst, um selbst fernab des Hauses alles genießen zu können, was Ihnen zuvor vielleicht nur auf der Terrasse zur Verfügung stand.

1. Strom

Heutzutage mag sehr vieles mit Akkus laufen. Doch spätestens, wenn diese leer sind, brauchst Du eine Stromquelle. Hierfür hast Du mehrere Optionen zur Verfügung:

  • Eine vom Zähler kommende Abzweigleitung. Funktioniert natürlich im Schrebergarten nur, wenn er sowieso eine feste Stromversorgung besitzt. Ein Elektriker (weil nur er es rechtlich darf), installiert Ihnen dazu im Zählerschrank oder Sicherungskasten je eine zusätzliche Sicherung und einen FI-Schutzschalter. Von denen wird anschließend ein sogenanntes NYY- oder Erdkabel, am besten unterirdisch, durch den Garten verlegt. Wichtig: In Schrebergärten solltest Du das unbedingt zuvor mit den Betreibern abklären.
  • Ein Stromaggregat bietet Dir, insbesondere wenn es sich um ein Gerät mit Inverter handelt, die Option, selbst empfindliche Elektronik dauerhaft zu betreiben – Systeme ohne Inverter können nur einfache Elektrogeräte versorgen. Soll Deine Gartenruhe (oder die Deiner Nachbarn) jedoch nicht gestört werden, muss das Aggregat entweder weit weg stehen oder Du Dir eine hitzeresistente Lärmschutzkiste mit Zuluft- und Abgaslöchern bauen.
  • Die Kraft der Sonne via Solartechnik. Sowohl in festinstallierter als auch tragbarer Version gibt es zahlreiche Varianten von Solarpaneelen. Am günstigsten wäre es, ein 12-Volt-System zu nutzen; samt einer großvolumigen Autobatterie als Speicher – so machen es Camper ebenfalls. Der Nachteil: reguläre Geräte sind für 230 Volt Wechselstrom ausgelegt und benötigen einen Spannungswandler. Scheust Du diese Ausgabe, müssen all Deine Geräte für 12 Volt ausgelegt sein. Umgekehrt kannst Du natürlich ein 230-Volt PV-System installieren, das ist jedoch kostspieliger.

Übrigens: Wenn Deine PV-Anlage nicht mit dem Stromnetz verbunden wird (also nichts darin einspeisen kann), dann entfallen automatisch sämtliche Anmeldepflichten bei Finanzamt, Bundesnetzagentur und Netzbetreiber.

Outdoor Wohnzimmer mit Solar
stock.adobe.com © Andrei

2. Stabile Unterkonstruktion

Würdest Du Outdoor Living direkt auf dem Rasen betreiben, würde der schon nach wenigen Tagen ziemlich ramponiert aussehen – und mitunter würden Stuhlbeine sogar hässliche Löcher verursachen.

Das heißt, praktisch kommst Du nicht umhin, Dein Freiluft-Wohnzimmer mit irgendeiner Art festem Boden auszustatten. Erneut hast Du hierbei mehrere Optionen:

  • Beton: Du hebst ein entsprechendes Loch aus, baust eine Schalung und gießt eine regelrechte Bodenplatte. Diese kann mit einer glatten (gegebenenfalls angestrichenen) Oberfläche für sich allein stehen oder tragender Untergrund für andere Bodenbeläge sein – von Natursteinen bis zu Fliesen.
  • Rasengittersteine: Sind günstig und flugs in ein Bett aus Sand und Schotter verlegt. Werden die Löcher ebenfalls mit feinem Schotter gefüllt, ergeben sich nicht einmal große Schwierigkeiten für Stuhlbeine.
  • Dielen aus Holz und anderen Materialien: Müssen auf ein Punkt- oder Streifenfundament aus Beton gelegt werden oder eine Bettung aus Kies und Sand besitzen. Haben den großen Vorteil, sich unter Sonneneinstrahlung weniger unangenehm aufzuheizen als viele andere Materialien.
  • Terrassen- oder Gehwegplatten. Werden ganz ähnlich wie Rasengittersteine verlegt, sind jedoch optisch vielfältiger und bieten zudem eine bis auf die schmalen Fugen komplett geschlossene Oberfläche.

Was die generelle Konstruktion anbelangt, so sollte sie möglichst etwas höher als der umgebende Rasen sein. Das macht zwar das Mähen ein wenig schwieriger, weil Du einen Rasenkantenschneider benötigst, dafür jedoch gibt es bei Regen weniger Probleme.

Übrigens: Vergiss natürlich nicht, nötigenfalls einen entsprechenden Gehweg hierhin zu konstruieren. Andernfalls wird der Rasen hier ebenfalls schnell zu einem Trampelpfad.

3. Rechtskonforme Überdachung

Bis auf den Anschluss einer festen Stromleitung kannst Du bis hierhin relativ frei agieren, ohne das deutsche Rechtssystem zu tangieren. Geht es jedoch darum, Dein Freiluft-Wohnzimmer durch eine Überdachung vor Sonne und Regen zu schützen, dann wird es knifflig. Denn je nach Konstruktion berührst Du das Thema Baurecht.

Doch nicht nur das: In jedem Bundesland ist das Thema etwas anders gelagert. Konkret sprechen wir hier von

  • umbautem Raum (in Kubikmetern bzw. m³),
  • Höhe und
  • Abstand zur Grundstücksgrenze.

Fast jedes Bundesland hat andere Definitionen, ab welchem Volumen eine Baugenehmigung erforderlich ist. Weiter verkompliziert wird das Thema durch die Bebauungspläne der Kommunen. Hauptsächlich betrifft das feste, dauerhafte Bauten, die ebenso fest mit dem Boden verbunden sind. Falls Du also ein Gartenhaus oder sogar nur eine Carport- bzw. Terrassendach-ähnliche Konstruktion (= ohne Wände) planst, solltest Du zuvor grundsätzlich bei Deinem Rathaus oder Bauamt nachfragen.

Allerdings gibt es mitunter eine attraktivere, rechtlich einfachere Option: Pavillons. Sofern Du sie nicht beispielsweise fest mit einem Fundament verbindest, können einfach zerlegbare Pavillons als sogenannte fliegende Bauten deklariert werden – wenn die Grundfläche kleiner als 75 Quadratmeter ist und der Pavillon nicht länger als drei Monate an einer Stelle steht. Baust Du ihn vor Fristende ab und danach (an derselben Stelle) wieder auf, beginnt die Frist von neuem.

Wieder anders sieht es jedoch im Schrebergarten aus: Wenn dieser dem Bundeskleingartengesetz unterliegt, dann gelten dessen Vorgaben. Sprich dazu am besten die Leitung Deiner Laubenkolonie an. Hier dürfte ein Pavillon ebenfalls deutlich einfacher zu vermitteln sein als eine „festere“ Dachkonstruktion.

Übrigens: Wenn Du in Deinem Outdoor-Wohnzimmer gern Radio hören möchtest und Dein Gerät über einen Antennenanschluss verfügt, dann kannst Du zwischen den Pavillonstreben eine Eigenbau-Antenne aus Koaxialkabel spannen und damit Deinen Empfang auf ein deutlich höheres Level hieven. Genial: Es braucht nur einen anderen Anschlussstecker, um auf dieselbe Weise ein DVB-T Fernsehgerät mit brillanter Signalqualität zu versorgen.

4. Feuer

Tagsüber möchtest Du in Deinem Outdoor-Wohnzimmer vielleicht nur gemütlich sitzen und dabei lesen oder im Netz surfen. Wenn die Sonne jedoch hinter dem Horizont verschwindet, wäre es fast schon eine Verschwendung, die Stimmung nicht durch etwas flackernden Feuerschein zu untermalen.

Erneut geht hier leider nichts ohne einen Blick auf das Rechtsthema. Folgendermaßen sieht es aus:

  • In den meisten offiziellen Kleingärten ist üblicherweise jegliche Form von Feuer untersagt – wirf daher unbedingt einen Blick in die bei Dir gültigen Statuten.
  • Maßgeblich für andere Gärten sind die Vorgaben des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und hier besonders das Thema „nicht genehmigungsbedürftige Anlagen“.
  • Nicht genehmigungsbedürftig sind Feuer, wenn sie als Wärme- und Gemütlichkeitsfeuer dienen. Dazu dürfen sie unter anderem nur höchstens einen Quadratmeter Fläche einnehmen.
  • Grundsätzlich ist es faktisch überall verboten, ungesicherte, offene Feuerstellen zu betreiben – also ein Lagerfeuer am Boden. Wenigstens muss es eine Umrandung aus feuerfesten Materialien geben oder eine Feuergrube. Feste Feuerstellen hingegen, etwa aus gemauerten Ziegelsteinen, sind in den meisten Gemeinden wiederum genehmigungspflichtig.
  • Du darfst hier ausschließlich freigegebene Trockenbrennmaterialien verfeuern. Namentlich Brennholz und Kohlen/Briketts – keinesfalls jedoch Gartenabfälle.

Was also tun? Nun, der simpelste Weg wäre es, Dir zwei Dinge zu beschaffen: Eine Feuerschale beziehungsweise einen Feuerkorb und eine möglichst große Gehweg- oder Terrassenplatte. Dann informierst Du Dich beim zuständigen Ordnungsamt, welche Abstände zu Nachbarn, Deinem Pavillon, Bäumen usw. einzuhalten sind.

Besorge Dir zudem unbedingt ofentaugliches Brennholz und lagern es auch dementsprechend. Beachte dann noch, kein Feuer bei großer Trockenheit zu machen und habe stets einen Eimer voll Sand oder Wasser zum schnellen Löschen bereit, stehst Du auf der sicheren Seite.

Übrigens: Grundsätzlich darfst Du im Garten mindestens einmal monatlich ein solches Feuer machen. Da es sich hierbei jedoch um Nachbarschaftsrecht handelt, kann das durchaus viel häufiger sein, wenn Dein Nachbar sein Okay gibt und sich nicht gestört fühlt – bei gutgelagertem Brennholz, bei dem kaum Rauch entsteht, ist das Risiko dafür eher gering.

Outdoor-Wohnzimmer Feuerstelle
stock.adobe.com © Frank

5. Möbel

Du kannst Dein so ausgestaltetes Outdoor-Wohnzimmer nun mit herkömmlichen Gartenmöbeln bestücken; also Sonnenstühle und Tisch. Allerdings steht hierbei ja der Wohnzimmer-Gedanke im Vordergrund. Damit wären eigentlich eher Gartenmöbel angebracht, die deutlich stärker in Richtung Couch und Couchtisch gehen. Hierbei hast Du erneut mehrere Optionen:

  • Du greifst ebenfalls schlicht zu fertigen Möbeln; meist werden diese als „Outdoor-Lounge-Möbel“ bezeichnet und bestehen beispielsweise aus wetterfesten Stahlrohrrahmen mit einer Bespannung aus Kunststoff in Rattan-Optik – bloß im Look von Couches und Sesseln.
  • Du baust Dir selbst etwas. Insbesondere Holz ist hierfür ein sehr geeignetes Material. Auf einer ganz simplen Basis kannst Du bereits mit Paletten etwas Ansprechendes zimmern. Ist Dir der damit einhergehende Look ein wenig zu „technisch“, dann findest Du in Form herkömmlicher Balken und Dielen das ideale Grundmaterial, um deutlich freiere Konstruktionen anzufertigen – passende Anleitungen gibt’s im Netz zuhauf.

Zumindest dann, wenn Deine Unterkonstruktion aus Beton, Rasengittersteinen oder Betonplatten besteht (also sehr tragfähig ist), könntest Du sogar besonders kreativ werden. Denn aus Beton lassen sich schließlich auch Möbel oder einzelne Teile davon gießen. Beispielsweise die Seitenteile für eine Couch, die mit Sitzfläche und Rückenlehne aus Holz verbunden werden. Zwar aufgrund des Gewichts definitiv nur noch eingeschränkt mobil (wenn überhaupt), dafür allerdings überragend wetterfest und gut für viele Jahrzehnte ohne jegliche Pflege des Betons.

Titelbild: stock.adobe.com © Photographee.eu

Lisa

Lisa unterstützt das Marketing-Team unseres Online-Baumarkts als Category Marketing Managerin. Sie befasst sich regelmäßig mit den aktuellsten Trends, Produktneuheiten und wissenswerten Inhalten rund um die Bereiche Haus und Garten. Gemeinsam mit dem Rest des Teams testet Lisa Produkte aus unserem Online-Baumarkt-Sortiment, gestaltet DIY-Projekte und bereitet spannende Heimwerk-Themen verständlich für Dich auf.

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