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Fertiggarage modernisieren: So verpasst Du dem Beton-Klassiker ein Makeover

Fertiggarage modernisieren: So verpasst Du dem Beton-Klassiker ein Makeover

Wie viele Garagen es insgesamt in Deutschland gibt, dazu gibt es leider keine aktuellen Zahlen – nicht einmal näherungsweise. So stellte das Statistische Bundesamt in einer Langzeitbetrachtung, die zudem jedoch nur bis 2018 reicht, lediglich fest, 59,4 Prozent der deutschen Haushalte in eigenem Eigentum und 44,6 Prozent derjenigen, die zur Miete leben, hätten eine Garage oder einen Stellplatz.

Doch selbst wenn weder aktuelle noch absolute Garagenzahlen bekannt sind, so müssen wir nicht groß spekulieren, wenn wir folgendes sagen: Ein erheblicher Teil dieser Gebäude dürfte zur Kategorie der Fertiggaragen gehören. Optisch durch die kubische Bauweise mit Flachdach eher nüchtern. Dafür jedoch äußerst beständig dank einer mit Stahl bewehrten Betonkonstruktion – allerdings vielerorts weder zeitgenössisch praktisch noch optisch sonderlich aktiv.

Natürlich könntest Du eine alte Fertiggarage einfach per LKW abholen und Dir etwas gänzlich Neues errichten lassen. Es geht aber auch ein gutes Stück niedrigschwelliger – vielfach sogar in Eigenregie. Tipps, was Du mit einer solchen Garage machen kannst, um sie optisch, technisch und hinsichtlich ihres Gebrauchswerts zu modernisieren, haben wir Dir hier zusammengestellt.

Die wichtigste Vorab-Frage: Passt Deine Garage noch?

So viel sei schon verraten: Es gibt vieles, was Du mit einer solchen Garage anstellen kannst. Manches davon kostet allerdings deutlich vierstellig und benötigt mitunter sogar eine Baugenehmigung. Bevor Du Dich daranmachst, solltest Du deshalb eine Grundsatzfrage stellen – passt Deine Garage in ihrem aktuellen Zustand überhaupt noch zu Deinen Bedürfnissen?

Denn die Abmessungen von Fertiggaragen sind stets vom Zeitgeist beeinflusst. Genauer: den zum Errichtungszeitraum gängigen PKW-Abmessungen. Der seit Jahrzehnten typische Einzelgaragen-Klassiker ist mit

  • 6 Meter Länge,
  • 3 Meter Breite,
  • 2,5 Meter Höhe,

für viele moderne Autos reichlich knapp bemessen – denn die sind allein seit dem Jahr 2000 in allen Dimensionen kräftig gewachsen. Einfach ausgedrückt solltest Du eine Modernisierung nur dann angehen, wenn Du beim Rangieren, Öffnen der Türen sowie beim Ein- und Aussteigen keine Schwierigkeiten hast – es also ringsherum noch genug „Luft“ gibt. Denke dabei aber nicht nur an Dein derzeitiges Auto. Die modernisierte Garage soll schließlich auch in Zukunft noch passen.

Doch was kannst Du tun, wenn die Garage hinsichtlich ihrer Abmessungen für dich zukunftssicher ist?

1. Das Garagentor optimieren

Selbst bei einer Einzelgarage ist das Tor optisch sehr prominent – und nicht selten von der Straße aus zu sehen. Außerdem ist es eben dasjenige „Bedienelement“ der Garage, mit dem Du am häufigsten zu tun haben wirst. Die gute Nachricht: Du hast gleich mehrere Optionen, um das Tor zu optimieren.

  1. Lackieren:
    Typische Fertiggaragentore bestehen aus Stahlblech. Dadurch liefern sie allerbeste Voraussetzungen, um in Eigenregie neu lackiert oder mit der Rolle gestrichen zu werden. Du benötigst dazu lediglich eine UV- und witterungsbeständige Outdoor-Farbe. Sofern der Grundlack noch frei von Macken ist, genügt es sogar, ihn vor dem Lackieren anzuschleifen. Hat er jedoch deutliche Macken oder gibt es sogar Rost, musst Du beides durch umfassenderes Schleifen und gegebenenfalls Vorbehandlungen mit speziellen Grundierungen behandeln – andernfalls kann der neue Lack mitunter schon nach kurzer Zeit Haftungsprobleme bekommen. Allerdings: Bei der Gestaltung sind Dir absolut keine Grenzen in Sachen Farben und Muster gesetzt.
  2. Verkleiden:
    Das metallische „Grund-Tor“ muss nicht zwingend die äußerste Schicht bleiben. Ebenso kannst Du es in einer ganzen Reihe von Varianten bedecken und so eine komplett neue Optik und Anmutung erschaffen. Die Möglichkeiten reichen vom Einsatz spezieller Folien bis hin zum Beplanken mit anderen Materialien. So kann Dein Blechtor außen beispielsweise aus Echtholz bestehen. Achte dabei jedoch darauf, ob sich das Schwingtor danach noch sauber öffnen lässt.
  3. Antreiben:
    Du bedienst Dein Tor noch händisch? Dann könntest Du fast immer einen Torantrieb nachrüsten. Das kann bei einigen Antrieben dank Akku sogar ohne festen Stromanschluss funktionieren. Ebenfalls gibt es sehr flach bauende Varianten, falls Du bereits gewisse Höhenprobleme in der Garage hast.
  4. Ersetzen:
    Wenn das alte Tor so gar nicht mehr überzeugt, hast Du als letzte Option fast immer noch die Option, ein neues zu installieren. Das bietet Dir zudem die Möglichkeit, völlig andere Öffnungsvarianten zu nutzen. Etwa vom Schwing- zum Flügeltor. In solchen Fällen, in denen das sich öffnende Tor keinen Raum mehr im Garagen-Inneren beansprucht, kann das sogar deutliche Vorteile bezüglich der (künftigen) Fahrzeughöhe bieten.

2. Tür oder Fenster nachrüsten

Bei vielen Fertiggaragen ist das Tor der einzige Zugang – und ebenso in offenem Zustand meist die einzige Tageslichtquelle. Wenn Dich das stört, dann gibt es grundsätzlich die Option, entweder im Tor oder in den Wänden Fenster oder sogar zusätzliche Türen nachzurüsten – die ihrerseits ebenfalls Glaselemente integriert haben können.

Doch Vorsicht: Selbst, wenn es sich bei solchen Fertiggaragen meist um eine massive Betonkonstruktion mit innenliegender Stahlbewehrung handelt, kann es statisch hochproblematisch sein, einfach Teile der Wände zu entfernen. Lass Dir zuvor deshalb unbedingt die Freigabe durch den Garagenhersteller oder einen Statiker geben, bevor du einen womöglich fatalen Fehler begehst – bei dem garantiert im Schadfall keine Versicherung aufkommt.

3. Dach begrünen

Praktisch alle Beton-Fertiggaragen haben ein Flachdach. Wenn Dich dessen asphaltgraue Optik beim Blick aus dem Fenster stört und/oder Du der lokalen Ökologie etwas Gutes tun möchtest, könntest Du das Dach begrünen.

Bedingung dafür ist nur eine Tragfähigkeit von zusätzlich etwa 100 Kilogramm pro Quadratmeter – erneut eine Frage für den Garagenhersteller oder den Statiker. Danach wird schichtweise mit

  • durchwurzelungsfester Dachabdichtung,
  • Schutzvlies,
  • Drainagefolie,
  • Filtervlies und
  • Pflanzensubstrat

gearbeitet, um einen haltbaren und nährstoffreichen Untergrund zu erstellen. Dieser wird anschließend mit unterschiedlichen möglichen Pflanzensamen bestückt. Schon nach wenigen Monaten werden die sichtbar sprießen und rasch das gesamte Dach bedecken. Möglich sind dabei ebenso niedrigschwellige Optionen mit Saatgut, beispielsweise Wildblumenwiesen.

Tipp: Typischerweise ist dafür keine Baugenehmigung erforderlich, dennoch solltest Du vor Projektbeginn bei offiziellen Stellen anfragen. Denn viele Kommunen fördern derartige Stärkungen des lokalen Ökosystems. Gut möglich, dass du die Begrünung nicht gänzlich aus eigener Tasche bezahlen musst.

4. Garage außen streichen

Bei vielen modernen Betongaragen kann man bereits bei der Bestellung die Farbgebung bestimmen. In dem Fall wird dem anzumischenden Beton häufig einfach ein entsprechendes Pigment zugegeben, dadurch ist er durchgefärbt.

Ältere Garagen zeigen sich hingegen oftmals im wenig charmanten Betongrau. Wenn Dir dessen sehr technischer Sichtbetonlook so gar nicht mehr zusagt, kannst Du hier ebenfalls großzügig zu Farbeimer und Rolle greifen.

Neben klassischen Outdoor-Wandfarben bieten sich hier ebenso entsprechende Rollputze an. Die haben zudem den Vorteil, etwas mehr optische Tiefe durch eine dreidimensionale Struktur liefern zu können. Gleichsam kannst Du so etwaige Spuren der Schalung im Beton verdecken.

Wichtig: Informiere Dich erneut zuvor bei der Kommune. Es kann gut sein, dass die Garage vom Bebauungsplan erfasst wird. Macht dieser in Deinem Heimatort Vorgaben zu Fassadenfarben, musst Du Dich daran halten.

5. Garage außen verblenden

Mit Farbe und (Roll-) Putz kann man definitiv selbst aus der tristesten Fertiggarage eine Menge machen. Manchmal allerdings kann das einfach nicht genügen. In dem Fall steht Dir abermals eine breite Riege von weiteren Möglichkeiten offen. Ihre Gemeinsamkeit: Dabei wird die Garage außen mit zusätzlichem (und sehr vielfältigem) Material verkleidet.

  1. Begrünung:
    Die Betonkonstruktion ist sehr hart im Nehmen. Dadurch können ihr selbst ziemlich rabiat wurzelnde Kletter- und ähnliche Pflanzen nur wenig anhaben. Just aus diesem Grund kann es jedoch nötig werden, entlang der Fassade Drahtseile oder andere Rankhilfen anzubringen, damit die Pflanzen etwas zum Festhalten finden. Dann aber hast Du wirklich die Qual der Pflanzenwahl – und sie beginnt mit der Frage, ob die Garage auch im Winter grün sein soll.
  2. Holzverkleidung:
    Holz und auf Holz basierende Werkstoffe, wie etwa WPC-Dielen, sind ziemlich vielfältig und sehr heimwerkertauglich. Auf eine mit dem Beton verdübelte Unterkonstruktion kannst Du anbringen, was Du möchtest. Füllst Du den Zwischenraum mit Dämmstoffen, kannst Du sogar das Garagenklima verbessern.
  3. Blendmauerwerk:
    Unter diesen Dachbegriff fallen verschiedene Materialien und Methoden, bei denen die Betonfassade mit einer mineralischen Außenschicht versehen wird. Das kann beispielsweise das Verklinkern mit Riemchen sein. Also das „Aufkleben“ von Ziegelsteinen, die ähnlich dünn wie Fliesen sind. Am anderen Ende der Skala steht das Errichten einer gemauerten Vorwand aus massiven Steinen ohne tragende Funktion.

Übrigens könntest Du auf diese Weise sogar die Garage mit einem Fake-Fachwerk versehen – egal ob klassisch oder modern gehalten.

6. Dachterrasse installieren

Sofern Bebauungsplan und Statik mitspielen, kann die robuste Beton-Fertiggarage eine unendlich wandlungsfähige, buchstäblich „tragende“ Basis sein. Unter diesem Aspekt kann ein hinreichend tragfähiges Dach definitiv mit einem Deck aus WPC und ähnlichen Dielen versehen werden.

Dazu noch eine außenliegende Treppe installiert, die dort hinaufführt, und aus Sicherheitsgründen ein Geländer oder eine andere Art von Absturzsicherung. Schon spricht nichts mehr dagegen, eine mindestens 18 Quadratmeter große Dachterrasse zu besitzen. Falls Deine Garage Direkt am Haus liegt, kann dass zudem bedeuten/ermöglichen, von dort über einen Mauerdurchbruch einen Zugang zu erschaffen – anstelle der Außentreppe. Stets wirst Du jedoch zusätzlichen Outdoor-Wohnraum hinzugewinnen. Das ist nicht nur dann sehr praktisch, wenn Du sonst nur wenig oder gar keine Terrassen- bzw. Gartenfläche besitzt.

Luka Kraft

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