Droht ein Defekt – hilft der Schutzleiter

Schon als Kind hören wir immer, dass die Finger bloß nicht in der Steckdose landen sollten, denn Strom ist gefährlich. Die meisten merken sich diese Warnung gut – doch auch ohne den direkten Kontakt zur Stromquelle können wir stets Gefahr laufen, einem Unfall zu erliegen – gerade wenn elektrische Geräte einen Defekt haben. Um uns zum Beispiel vor einem Schlag zu bewahren, kommt der Schutzleiter zum Einsatz.

Was ist ein Schutzleiter?

Der sogenannte Schutzleiter (Kurzzeichen PE, von englisch protective earth) ist ein elektrischer Leiter, der Lebewesen absichern soll. Dieser hat eine lange Entwicklung hinter sich – bereits 1913 sprach sich AEG für eine “Nullung” aus, welche seit 1924 auch in den Verordnungen Erwähnung fand. Der Schutzleiter, so wie wir ihn heute kennen, hat aber erst Ende der 50er Jahre seinen Weg in die Rechtsgrundlagen gefunden.

Die Farbe des Schutzleiters

Hierbei wurde besonders auf die Farbgebung Wert gelegt. Diese war lange Zeit nicht geregelt und war auch international unterschiedlich. 1956 machte jedoch der AEG-Oberingenieur Karl Kling den Vorschlag, eine grün-gelbe Kennzeichnung für den Schutzleiter zu nutzen. So wäre dieses Kabel stets deutlich von anderen zu unterscheiden, auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder bei Rot-Grün-Blindheit.

Wie funktioniert der Schutzleiter?

Der Schutzleiter tritt als gelb-grünes Kabel einer dreiadrigen Anschlussleitung bei Elektrogeräten auf und führt prinzipiell in der Ausgangssituation keinen Strom. Sollte ihn jedoch eine elektrische Ladung erreichen, so leitet er diese von den berührbaren, stromleitenden Bauteilen eines defekten Gerätes weiter bis zur Erdung und bildet dadurch einen neuen Stromkreis.

Wenn also eine Deckenleuchte angeschlossen wird, so begegnen einem dort normalerweise 3 Kabel, sowohl am Endgerät als auch aus der Decke kommend. Durch eine Lüsterklemme werden diese drei entsprechend ihren Farben aneinander angeschlossen. Sollte nun ein Fehler vorliegen und Strom etwa an das metallischen Gehäuse der Lampe gelangen, so unterbricht der Schutzleiter diesen Stromkreis und eröffnet einen neuen. Der Strom wird somit abgeleitet und es besteht keine Gefahr mehr für Lebewesen.

Schutzleiter in Steckdosen

Bei beweglichen Elektrogeräten wie Bügeleisen oder Stereoanlage ist es wichtig, dass eine Steckdose mit Schutzkontakt eingebaut ist. Diese verfügt nicht nur über die Buchsen für Außenleiter und Neutralleiter, sondern auch über einen zusätzlichen Kontakt (oder auch eine dritte Buchse), welcher mit dem Schutzleiter verbunden ist.

Ein besonderer Vorzug der Schutzkontakte ist der, dass sie voreilend sind. Das bedeutet, beim Einstecken von Geräten kommen sie als erstes mit ihnen in Kontakt und können somit eventuelle Gefahren bei einem vorliegenden Defekt abfangen. Gleiches gilt beim Herausziehen des Steckers. Dadurch, dass die Schutzkontakte als letztes gelöst werden, bleibt der Schutzleiter bis zum Schluss als mögliche Sicherung bestehen.

Quellen:

de.wikipedia.org/wiki/Schutzleiter
www.helpster.de/schutzleiter-begriffserklaerung_114917
de.wikipedia.org/wiki/Schutzkontakt