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Oldtimer- und andere Auto-Ersatzteile fachgerecht einlagern

Oldtimer- und andere Auto-Ersatzteile fachgerecht einlagern

Wenn Du gerne an Autos arbeitest, dann werden sich unvermeidlich Ersatzteile ansammeln. Und bei Deinem Oldtimer gehört „Teile-Hamstern“ sogar zum guten Ton: Manches wird schließlich nicht einmal mehr von Aftermarket-Herstellern gefertigt. Viele Oldie-Besitzer kaufen deshalb Teile, ohne sie akut zu benötigen. Einfach, um im Fall der Fälle nicht erst wochenlang suchen zu müssen und womöglich gar nichts mehr zu bekommen.

Aber: Zwar mag das meiste, was an Fahrzeugen montiert ist, ziemlich robust sein. Dennoch solltest Du es keinesfalls darauf ankommen lassen. Zwischen Blinkerbirne und Reparaturblech solltest Du alles fachgerecht unterbringen – und dazu noch sorgfältiger vorgehen als die allermeisten Profi-Teilelager.

Die Basics: Wo Du Deine Teile lagern solltest

Vielleicht hast Du Dir schon Oldtimer-Ersatzteile auf dem Schrottplatz besorgt, wo alles unter freiem Himmel lagerte. Sonderlich ratsam ist es jedoch nicht, beim Einlagern ebenso vorzugehen. Was Du brauchst, ist ein Ort, der diversen Kriterien entspricht:

  • Witterungsgeschützt,
  • frei von Temperaturextremen,
  • dunkel,
  • trocken,
  • durchlüftet sowie
  • frei von Zugängen für Ungeziefer.
oldtimer teile
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Prinzipiell entsprechen viele Garagen und Kellerräume diesen Vorgaben. Aber: Beides musst Du nicht bloß erst einmal haben, sondern es muss groß genug und für sperrige/schwere Teile zugänglich sein. Du möchtest sicherlich nicht eine Motorhaube über eine enge Kellertreppe wuchten.

Wenn bei Dir der Platz nicht genügt, dann könnte ein aus den USA stammender Trend eine Alternative sein: Selfstorage. Dabei handelt es sich um verkehrstechnisch gut angebundene, fast rund um die Uhr zugängliche und kurzfristig anmietbare Lagerräume in diversen Größen, die obendrein bewacht werden. Diese Konzepte sind mittlerweile an vielen Standorten deutschlandweit vorhanden und verblüffend günstig – deutlich günstiger meist, als sich beispielsweise irgendwo eine Garage dauerhaft anzumieten. Darin sollte es wenigstens rudimentäre Regale, Stapelboxen und ähnliche Helfer geben. Das von den „Ludolfs“ bekannte Haufenprinzip ist alles andere als übersichtlich.

Wichtig: Selbst große Oldtimer-Ersatzteile, etwa ganze Motoren, solltest Du niemals direkt auf dem Boden lagern, sondern mit etwas Abstand; etwa auf Paletten.

Werkzeug: Wichtige Helfer fürs Einlagern

Tor auf, Teile einsortieren, Tor zu? Wenn Du Deine Ersatzteile für Oldtimer nur für höchstens wenige Wochen zwischenlagern möchtest, kann es tatsächlich so einfach sein. Wenn es jedoch darum geht, die teils unwiederbringlichen Stücke für eine nahezu beliebig lange Zeit einzulagern, benötigst Du bedeutend mehr.

Das kostet zwar einige Euros, dafür aber ist vieles aus der folgenden Liste ein Einmalkauf und sowieso hilft Dir alles dabei, Deine Sachen so professionell einzulagern, bis Du sie selbst nach Jahrzehnten im gleichen Zustand wieder hervorholen kannst.

Helfer zum Einlagern
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  • Möglichst großes Vakuumiergerät mit entsprechenden Beuteln, die ölresistent sein müssen. Kauf diese „in groß“, denn mit der Schweißfunktion des normalerweise als Küchenhelfer verwendeten Geräts und einer Schere kannst Du daraus kleinere Beutel erstellen.
  • Große Vakuum-Staubsaugerbeutel.
  • Stand-alone-Etikettendrucker, also mit Tastatur. Schließlich willst Du selbst noch nach Jahren wissen, was genau darin ist.
  • Öl- bzw. Wachspapier. Das schützt nicht nur vor Feuchtigkeit und Licht, sondern deckt überdies spitze Kanten ab.
  • Schrumpffolie. Sie ist für Teile gedacht, die zu groß zum Vakuumieren sind und wird per Heißluftfön bearbeitet.
  • Silica- und Sauerstoff-Absorber-Beutelchen. Sie verhindern in den eingeschweißten Teilen Probleme durch Kondensat oder Sauerstoffreste.
  • Unbedingt säure- und harzfreies Öl. Kauf das am besten im Kanister, nicht in der Sprühdose und nutze es in einem Drucksprüher – langfristig deutlich günstiger.
  • Kunststoffpflegemittel. Es hilft dabei, das Aushärten/Verspröden etwas zu verzögern.
  • Bremsenreiniger. Er dient dazu, Verschmutzungen vor dem Einlagern zu entfernen.
  • Rostumwandler. Wenn Du etwas rostig einlagerst, hast Du gute Chancen, irgendwann ein noch viel stärker verrostetes Stück zu entnehmen. Selbst im Vakuum des Weltalls tritt Rost noch auf – und erst recht in dem nicht hundertprozentigen Vakuum Deiner Beutel.
  • Schaumstoff-Meterware. Kann Empfindliches gegeneinander trennen oder scharfe Kanten davor bewahren, sich durch die schützende Kunststoffschicht zu bohren.

Dazu noch die üblichen Helfer, die sich in jeder Werkstatt finden: Rollen von haftstarkem Gewebeklebeband, Draht- und alte Zahnbürsten, Lappen, Pinsel und ein hinreichend großer Arbeitstisch.

Metallteile einlagern

Vieles, was zu den Kfz-Ersatzteilen gehört, besteht aus Metall. Grundsätzlich solltest Du versuchen, die Einlagerung an einem möglichst warmen, trockenen Tag vorzubereiten, damit keine vermeidbare Feuchtigkeit an den Teilen haftet. So geht’s:

  1. Reinige das Teil penibel, insbesondere, wenn es sich um ein Gebrauchtteil handelt. Entferne mit Reiniger und Bürste alles, was nicht dorthin gehört. Trockne das Stück danach so gut wie möglich ab. Du möchtest keine Feuchtigkeit mit in die Packung bringen.
  2. Entferne alle Schrauben und Muttern und benetze die Gewinde großzügig mit Öl, zieh danach alles nur handfest an. Gehe ähnlich bei anderen beweglichen Teilen vor.
  3. Benetze das gesamte Teil mit dem Öl, bis es komplett bedeckt ist.
  4. Steck Schaumstoffstücke auf spitze Ecken und scharfe Kanten – viel hilft viel!
  5. Schlag das Ersatzteil in das Ölpapier ein, sodass keine Lücken/Löcher verbleiben. Fixiere nötigenfalls mit dem Gewebeklebeband. Auf eine gerade Fläche klebst Du das Etikett mit möglichst genauer Bezeichnung und zugehörigem Auto.
  6. Stecke dieses Paket mittig in einen Vakuumbeutel oder die Schrumpffolie. Leg je nach Größe ein bis drei der Silica- und Sauerstoffabsorber-Beutelchen hinzu.
  7. Vakuumiere/Schrumpfe den Beutel. Achte jedoch darauf, dass er sich nicht zu stark um alles spannt, das kann den Kunststoff beschädigen. Brich das Absaugen daher früh genug ab – der verbliebene Luftsauerstoff wird ja absorbiert.
Oldtimer Metallteile
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Wenn Du das erstmalig machst, empfehlen wir, nach ein, zwei Tagen das Vakuum nochmals zu überprüfen, um ungewollte Reaktionen zwischen Kunststoff und Öl auszuschließen.

Tipp 1: Einfache Bauteile (etwa Muttern und Schrauben) kannst Du statt der Ölbehandlung in erhitztes (flüssiges) Hartparaffin oder Korrosionsschutzwachs tauchen. Es legt sich um alles und härtet beim Erkalten zu einer luftdichten Schicht aus.

Tipp 2: Kraftstoff- und ähnliche Behälter aus Metall solltest Du vor dem Einlagern mit einer kleinen Menge (ca. 100 – 500 ml) dünnflüssigem Öl befüllen und gut schwenken. Das Öl benetzt das Innere und verhindert Korrosion.

Elektro- und Elektronik- sowie Kunststoffbauteile einlagern

Zwischen Kabelbaum und Steuergerät gibt es selbst bei Oldtimern eine Menge Teile aus der Elektrik einzulagern – diese stellen überraschend hohe Ansprüche an Langzeitlagerungen. Etwa, weil unvermeidbar Weichmacher aus den Kunststoffteilen ausdünsten.  

  1. Entferne sämtliche Akkus und Batterien, sofern vorhanden. Entferne zudem eventuell eingesetzte Klebebänder und reinige die entsprechende Stelle.
  2. Säubere alles gut und lass es an der Luft durchtrocknen.
  3. Streiche etwaige Dichtungen mit dem Pflegemittel ein.
  4. Wickle insbesondere scharfkantige Teile wie Stecker sorgfältig in den Schaumstoff ein. Achte darauf, Leitungen keinesfalls zu knicken.
  5. Schlag diese Stücke ebenfalls in das Wachspapier ein. Das ist besonders wichtig, damit möglichst gar kein Licht darauf trifft (UV-Strahlung macht viele Kunststoffe allmählich brüchig).
  6. Falls es sich um Scheinwerfer, Rücklichter oder ähnliche Leuchtelemente handelt, dann verpacke diese getrennt von den Trägern für die Leuchtmittel, damit keine Lufttaschen dazwischen verbleiben.
  7. Fülle den Vakuumbeutel erneut mit diesem Paket und lege die Absorber und das Etikett dazu.
Elektronik im Oldtimer
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Wichtig: Je weicher der Kunststoff ist, desto weniger stark sollte das Vakuum sein. Andernfalls kann das Einlagern für eine dauerhafte Verformung sorgen, die sich nie mehr richtig glätten lässt.

Zierleisten und ähnliche lange Stücke

Zierleisten gehören zu denjenigen Fahrzeugteilen, deren Bestände am schnellsten austrocknen. Gleichsam sind die Stücke jedoch sehr empfindlich. Die Arbeiten selbst entsprechen je nach Material entweder den Metallbauteilen oder denen aus Kunststoff. Worauf Du bei solchen Leisten jedoch besonders achten solltest, sind zwei Dinge:

  1. Fixiere die Leisten vorsichtig mit Bindfaden oder ähnlicher Schnur auf dünnen Holzleisten. Und zwar auf eine Weise, durch sie sie in ihrer ursprünglichen Form gehalten werden. Gerade Kunststoffzierleisten neigen mit den Jahren sonst dazu, sich zu verformen.
  2. Packe pro Leiste unbedingt einen vollständigen Satz der jeweiligen Befestigungs-Clips in einem separaten Beutel hinzu. Diese sind oftmals noch schwieriger zu bekommen als die Leisten selbst.
oldtimer Zierleisten
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Achte beim Einlagern zudem darauf, die Leisten möglichst vollflächig aufzulegen. Und zwar mit derjenigen Seite nach unten, die normalerweise zum Fahrzeug weisen würde.

Übrigens: Eine ähnliche Vorgehensweise solltest Du bei Türverkleidungen, Dichtungen und vergleichbaren flachen, dünnen Bauteilen nutzen.

Innenraumteile mit Stoffanteil

Sitze und ähnliche Teile scheuern mit der Zeit durch und bleichen aus. Je nach Farbe sind sie deshalb ebenfalls schon wenige Jahre nach dem Auslaufen einer Ausstattungslinie (nicht: Fahrzeuglinie) kaum noch zu bekommen. Wichtig ist, Stoffe generell in maximal trockenem Zustand zu vakuumieren und mit den Silica-Beutelchen nicht sparsam zu sein. Falls sich Schimmel bildet, ist das Teil sonst rettungslos verloren.

Oldtimer Innenraum
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Darüber hinaus gilt:

  1. Reinige alle Gebrauchtteile mit Körperkontakt mit einigen Tagen Vorlaufzeit und nötigenfalls feucht.
  2. Sauge den Stoff penibel mit einem Staubsauger ab.
  3. Versuche alles auf eine Weise zu verpacken, durch die sich keine Falten bilden. Stoffteile mit Schaumstoffkern (etwa Kopfstützen) solltest Du komplett mit Schaumstoff umwickeln, damit möglichst wenig Druck von den Vakuumbeuteln darauf einwirkt.

Vakuumiere anschließend möglichst stark. Übertreibe es dabei aber nicht so lange, bis es zu einer Verformung kommt. Das vakuumierte Paket sollte sich also unter den Fingern noch etwas verformen lassen. Dann wird es selbst nach vielen Jahren beim Auspacken wieder wie neu wirken.

Titelbild: stock.adobe.com © Jevgenyij

Lisa

Lisa unterstützt das Marketing-Team unseres Online-Baumarkts als Category Marketing Managerin. Sie befasst sich regelmäßig mit den aktuellsten Trends, Produktneuheiten und wissenswerten Inhalten rund um die Bereiche Haus und Garten. Gemeinsam mit dem Rest des Teams testet Lisa Produkte aus unserem Online-Baumarkt-Sortiment, gestaltet DIY-Projekte und bereitet spannende Heimwerk-Themen verständlich für Dich auf.

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