Kostenloser Versand & Rückversand ab 100€

über 400.000 zufriedene Kunden

Haus und Wohnung seniorengerecht ausstatten

Haus und Wohnung seniorengerecht ausstatten

Barrierefreiheit im Alter ist eine wichtige Voraussetzung für die Lebensqualität von Senioren und Seniorinnen. Altersgerechtes Wohnen bedeutet gleichzeitig Selbstbestimmung in späten Lebensphasen. Durch verschiedene Umbaumaßnahmen können ältere Menschen meist länger in ihrer vertrauten Umgebung leben. Wir zeigen Dir, was Du tun kannst, um Dein Zuhause seniorengerecht auszustatten

Gefährlichen Stürzen vorbeugen

Etwa 90 Prozent aller Unfälle von älteren Menschen geschehen zu Hause oder bei Freizeitaktivitäten. Dabei erleiden rund 250.000 Menschen Jahr für Jahr einen Unfall im Bad. Das liegt oft daran, dass die Räume nicht entsprechend ausgestattet sind. Geschätzt wird, dass Senioren und Seniorinnen in Deutschland jährlich rund fünf Millionen Mal stürzen, von denen um die 300.000 Betroffene im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die wichtigsten Umbaumaßnahmen für seniorengerechtes Wohnen und damit mehr Barrierefreiheit betreffen in erster Linie das Bad und die Küche, aber auch Schlafzimmer und Eingangsbereich.

Generell gehört zur altersgerechten Ausstattung die Beseitigung von Stolperfallen in jedem Raum, denn viele ältere Menschen können sich nicht mehr sicher bewegen und nutzen Hilfsmittel wie Gehstöcke oder Rollatoren. Damit Du im hohen Alter die Räume Deines Zuhauses auch mit dem Rollstuhl oder mit dem Rollator durchqueren kannst, muss es zum Beispiel mit entsprechend breiten Türöffnungen von mindestens 90 Zentimetern ausgestattet sein.

Darüber hinaus sind Sehkraft und Gleichgewichtssinn oft eingeschränkt. Stürze können gerade im fortgeschrittenen Alter fatale Folgen haben. Rund 90 Prozent der Senioren und Seniorinnen möchten solange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben. Für mehr Sicherheit solltest Du deshalb alle Türschwellen sowie die unteren Türanschläge selbst beseitigen oder beseitigen lassen. Diese lassen sich unter anderem einfach abfräsen. Den offenen Bereich, der nach dem Entfernen der Türschwelle zurückbleibt, musst Du anschließend bodengleich abdecken, um keine neue Stolperfalle zu kreieren. Andere Lösungen sind zum Beispiel Keil- und Türschwellenrampen, aber auch Steckrampensysteme.

Im Badezimmer lauern viele Gefahren

Besonders im Badezimmer gibt es viele typische Stolperfallen, nicht zuletzt bedingt durch die erhöhte Rutschgefahr durch Nässe. Mit den richtigen Maßnahmen kannst Du das Unfallrisiko erheblich reduzieren. Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf Haltegriffen rechts und links vom WC, in der Dusche und nahe der Badewanne. Für die Dusche sind sowohl Halte-, als auch Stützgriffe sinnvoll. Während Haltegriffe zum Festhalten gedacht sind, erlauben Stützgriffe das Umgreifen mit der Hand und ermöglichen so, dass Du Deinen Körper abstützen kannst. Auch Boden-Deckenstangen erleichtern Dir die Körperpflege, weil sie selbstständiges Hinsetzen, Stehen und Aufstehen ermöglichen.

Wenn Du Haltegriffe installierst, solltest Du darauf achten, diese in waagerechter und senkrechter Position anzubringen. Bei der Toilette sind abgewinkelte Griffe geeignet (L-Form), die neben der Sitzfläche in Ellenbogenhöhe montiert werden. Stützklappgriffe, die links und rechts vom WC angebracht werden, dienen dem Umgreifen mit der Hand. Eine Boden-Deckenstange kann für Dich ebenfalls hilfreich sein, um Dich beim Toilettengang sicher zu fühlen. Zusätzlich ist sinnvoll, ein WC mit erhöhtem Sitz anzubringen: Wenn die Toilette an Deine Körpergröße angepasst ist, fällt es Dir das Hinsetzen und Aufstehen leichter.

Sinnvolle seniorengerechte Umbaumaßnahmen im Bad zusammengefasst:

  • eine bodengleiche Dusche
  • ein unterfahrbarer Waschtisch
  • Haltegriffe an den entsprechenden Stellen
  • eine Badewanne mit passender Einbauhöhe und niedrigem Rand
  • das Verlegen rutschfester Bodenbeläge

Wichtig für Deine Sicherheit im Badezimmer ist außerdem eine gute Beleuchtung und die Verwendung von rutschfesten Matten.

Mehr Sicherheit in der Küche

Auch die Küche birgt für Senioren und Seniorinnen sowie beeinträchtigte Menschen allerlei Gefahren. Hier geschehen leicht Unfälle, die auf Ausrutschen, Stolpern oder Anstoßen zurückzuführen sind. Weil dabei oft gleichzeitig mit heißen Flüssigkeiten und spitzen Messern hantiert wird, kommt es oft zu Verbrennungen und Verbrühungen, Stichwunden und anderen Verletzungen. Deshalb solltest Du die Sicherheit in Deiner Küche auf keinen Fall vernachlässigen!

Seniorengerechte Küche

Typische Gefahrenquellen sind zum Beispiel Herd oder Backofen, scharfe Werkzeuge, aber auch Ecken und Kanten sowie ein glatter Fußboden. Für eine altersgerechte Küche solltest Du außerdem verschiedene Sicherheitsvorkehrungen bedenken – zum Beispiel Rauchmelder und ein Spritzschutz am Herd. Genauso spielt die Höhe der Arbeitsfläche und die der Schränke eine Rolle, denn ältere Personen haben häufig keinen guten Stand und geraten schnell aus dem Gleichgewicht.

Besonders Hängeschränke sind oft zu hoch angebracht, sodass Du Dich strecken musst, um die gewünschten Gegenstände zu erreichen. Hängeschränke sollten deshalb nicht höher als 1,4 Meter angebracht werden. Da es vielen Menschen im hohen Alter schwerfällt, sich zu bücken, solltest Du Dinge des täglichen Gebrauchs nicht in bodennahen Schränken verstauen.

Steckdosen zur Nutzung elektrischer Geräte sollten gut erreichbar sein. Das gilt nicht nur für Deine Küche. Sehr wichtig ist auch ausreichend Platz: Ist Deine Küche sehr klein und vollgestellt, erhöht sich das Unfallrisiko. Bei Personen im Rollstuhl sollten Herd, Ofen und Spüle entsprechend niedrig angebracht werden. Da der Rollstuhl mehr Platz benötigt, sollte die Bewegungsfläche mindestens 1,5 x 1,5 Meter (ansonsten 1,2 x 1,2 Meter) betragen.

Außerdem ist eine unterfahrbare Kücheneinrichtung notwendig. Hier gilt ebenfalls: Die Beleuchtung muss derart gestaltet sein, dass Du Dich sicher in der Küche bewegen kannst. Ein zu glatter Boden (zum Beispiel Fliesen, Linoleum oder Laminat) kann durch andere Beläge wie Kork oder rutschfeste Fliesen ausgetauscht werden.

Auch an Flur und Hauseingang denken

Viele Flure sind so klein, dass es oft nicht möglich ist, sich dort sicher an- und ausziehen zu können. Eine Sitzgelegenheit ist deshalb bei der seniorengerechten Ausstattung ein Muss, ebenso Wandhaken, die in der richtigen Höhe angebracht sind. Darüber hinaus darf es auch hier keine Stolperfallen wie im Weg stehende Gegenstände, Teppichläufer oder lose Kabel geben. Für mehr Sicherheit sorgen außerdem Handläufe (insbesondere bei langen Fluren), die Du an der Wand befestigst. Das gilt natürlich auch für das Treppenhaus – dort geben Dir Handläufe auf jeder Seite zusätzliche Sicherheit.

Glatte Treppenstufe solltest Du außerdem mit einem geeigneten Belag ausstatten. Kannst Du die Treppe nicht mehr gefahrlos überwinden, solltest Du über den Einbau eines Treppenlifts nachdenken. Im Handel gibt es unterschiedliche Modelle, die bezuschusst werden. Viel Licht ist ebenfalls wichtig. Genauso wichtig ist, den Zugangsbereich zum Haus oder zur Wohnungstür unter die Lupe zu nehmen. So sollte der Weg zum Eingang ausreichend breit und gut beleuchtet sein. Alle Treppen und Stufen musst Du entweder durch Rampen ersetzen oder mit Handläufen sichern. Auch der Briefkasten muss für Dich leicht zu erreichen sein.

Keine Barrieren im Wohnzimmer

Beim Wohnzimmer ist weniger mehr: Wenn der Raum zu vollgestellt ist, hast Du zu wenig Platz für sichere Bewegungsabläufe. Am besten ist es, Dich von Unnötigem zu trennen, besonders von Kleinmöbeln, weil diese kaum Halt bieten. Teppichläufer haben im Wohnzimmer nichts zu suchen, wenn sie nicht rutschsicher sind. Dabei musst Du beachten, dass Teppichkanten unter den Möbeln liegen.

Auch besonders hochflorige Teppiche und Läufer im Wohnzimmer stellen häufig ein Hindernis dar: Durch den Widerstand ist es für Dich kraftaufwändiger, mit dem Rollator voranzukommen. Weniger hochflorige Modelle sind besser geeignet. Beim Verlegen musst Du darauf achten, dass der Teppichboden an keiner Stelle Falten wirft. Eine große Gefahr bergen zudem hochstehende Teppichkanten. Diese solltest Du mit doppelseitigem Klebeband am Boden befestigen.

Weitere Tipps für Dein Wohnzimmer sind:

  • ein hoher Couchtisch mit mindestens 50 Zentimeter
  • die Befestigung aller losen Kabel im Raum (gut geeignet: ein Kabelkanal)
  • instabile Möbel instand setzen oder an der Wand befestigen
  • hohe Sitzmöbel mit festem Polster und möglicherweise mit Aufstehhilfe wählen
  • auf eine gute Beleuchtung achten.

Seniorengerechte Schlafzimmer ohne Nischen und Winkel

Für viele ältere und auch kranke Menschen spielt das Schlafzimmer als Aufenthaltsraum eine wesentliche Rolle, weil sie darin sehr viel Zeit verbringen. Falls es in Deinem Zuhause möglich ist, sollte sich das Badezimmer neben dem Schlafzimmer befinden, um kurze Wege zu gewährleisten. Wähle, wenn möglich, einen gerade geschnittenen Raum ohne Nischen und Winkel als Schlafzimmer. So schaffst Du mehr Barrierefreiheit.

Seniorengerechtes Schlafzimmer

Wichtig sind außerdem ausreichend Steckdosen. Die Lichtschalter solltest Du gut sehen und auch durch Ertasten wahrnehmen können. Genauso wie in den anderen Räumen Deines Zuhauses muss der rutschfeste Fußboden fest verlegt sein, ohne Schwellen und Falten. Teppichläufer und Teppichkanten solltest Du hier ebenfalls vermeiden. Dein Bett sollte eine entsprechende Höhe haben, die Dir den Ein- und Ausstieg erleichtert.

1. Bild: Adobe Stock / mavoimages
2.Bild: Adobe Stock / auremar
3.Bild: Adobe Stock / shurkin_son

Lisa

Lisa unterstützt das Marketing-Team unseres Online-Baumarkts als Category Marketing Managerin. Sie befasst sich regelmäßig mit den aktuellsten Trends, Produktneuheiten und wissenswerten Inhalten rund um die Bereiche Haus und Garten. Gemeinsam mit dem Rest des Teams testet Lisa Produkte aus unserem Online-Baumarkt-Sortiment, gestaltet DIY-Projekte und bereitet spannende Heimwerk-Themen verständlich für Dich auf.

7 Gedanken zu “Haus und Wohnung seniorengerecht ausstatten

  1. Ein seniorengerechter Umbau für unseren Opa ergibt definitiv Sinn. Die Frage ist, jedoch, wie es mit den Kosten aussieht. Eventuell werden wir dann doch lieber auf eine Altenpflege zurückgreifen. Danke!

  2. Vielen Dank für diese Informationen über die seniorengerechte Umrüstung einer Wohnung. Das Badezimmer kann in der Tat eine große Gefahr darstellen. Wir wollen auch Maßnahmen für das Badezimmer und die Badewanne meiner Großmutter ergreifen.

    1. Hallo Richard, danke für Deinen Kommentar. Wir wünschen Dir viel Erfolg bei den Umbaumaßnahmen, gerade bei älteren Menschen sind diese sehr hilfreich. Schön, dass Du Deine Großmutter unterstützt!

  3. Danke, Lisa, für diesen informativen Beitrag! Als junger Mensch macht man sich über solche Dinge eher selten Gedanken…. Aber man sollte viel öfter darüber nachdenken! Für ältere Menschen kann es so schwierig sein, sich „mobil“ zu fühlen, weil einfach zu wenige, vor allem öffentliche Plätze und Einrichtungen, barrierefrei sind. Ich finde, dass die Politik wirklich noch sehr rückständig ist.

  4. Vielen Dank für die vielen aufgelisteten Punkte, die für ein seniorengerechtes Wohnen sehr wichtig sind! Gerade eine barrierefreie Dusche ist sinnvoll, da die Unfallgefahr im Badezimmer sowohl für junge Menschen, als auch und insbesondere für Senioren am höchsten ist. Damit Menschen im hohen Alter möglichst ohne Hindernisse den Alltag bewältigen können, gibt es mittlerweile Seniorenwohnungen, welche optimal für ältere Personen ausgestattet sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.