Schutzarten und Schutzklassen für Dein Eigenheim | Ratgeber → Du baust gerade Dein eigenes Haus oder renovierst ein altes? Mit Sicherheit hast Du Dir in dem Zuge bereits Gedanken über…
Wie soll die Außenbeleuchtung geschützt sein?
In der Wohnung ist es kein Problem: Leuchte aussuchen, hinstellen, Stecker in die Steckdose, Schalter umlegen – Licht brennt. Draußen gestaltet sich das Ganze aber nicht ganz so einfach. Denn immerhin ist hier das Wetter allgegenwärtig und somit auch Nässe und Schmutz die ständige Bedrohung für alle Leuchten. Doch es gibt sie – die Außenbeleuchtung. Und das dank der Schutzarten und Schutzklassen. Aber welche braucht man wann?
Was ist der Unterschied zwischen Schutzart und Schutzklasse?
Beides dient der Sicherheit, allerdings kümmern sie sich um unterschiedliche Bereiche: Die Schutzart sorgt dafür, dass die elektrischen Betriebsmittel – zum Beispiel Leuchten – für eine bestimmte Umgebung geeignet sind. Das bedeutet, sie versuchen sozusagen vorbeugend zu wirken, indem sie die Lampen vor Feuchtigkeit und Verschmutzung bewahren.
Die Schutzklasse hingegen kommt dann zum Tragen, wenn bereits etwas passiert ist und die elektrischen Betriebsmittel plötzlich die Gefahr inne haben, dass man einen elektrischen Schlag erfährt. Die Schutzklassen geben jene Maßnahmen an, mit denen dieser Fall verhindert werden soll.
Welche Schutzklassen gibt es?
Insgesamt gibt es vier Schutzklassen: 0, I, II und III. Dabei werden am häufigsten die Stufen I, II und III genutzt. Diese erkennt man anhand eines Symbols, welches beim elektrischen Betriebsmittel entsprechend mit angegeben sein muss.
Welche Schutzarten gibt es?
Die Schutzarten sind gerade für Außenleuchten besonders wichtig, denn hier wird die geeignete Umgebung der Leuchten angegeben. Dabei sieht man oft die Bezeichnung IP (International Protection) und danach zwei Ziffern. Die vordere gibt den Grad des Schutzes vor Fremdkörper und Berührung an, die hintere den vor Wasser.
Wenn einem also beispielsweise die Schutzart IP65 begegnet, dann bedeutet das, dass die Lampe sowohl dicht gegen Staub und vor Berührung geschützt ist (= erste Ziffer 6), als auch dass sie Strahlwasser aus beliebigen Winkeln verträgt (= zweite Ziffer 5). Die Nummern sind also immer eine Kombination. Wenn es keine Angabe zu einem der beiden Bereiche gibt, so wird die Ziffer mit einem X ersetzt – also zum Beispiel IP4X.
Was braucht man für eine sichere Außenbeleuchtung?
Hier kommt es ganz darauf an, wo die Leuchte angebracht wird. Eine Lampe direkt unter dem Dachüberstand ist gut geschützt und braucht eigentlich nur eine Schutzart IP33 – allerdings wird meist davon gesprochen, im Außenbereich nicht unter IP44 (z.B. bei Hausnummern oder Türleuchten) zu gehen.
Wer zudem Bodeneinbaustrahler nutzen will, sollte hier immer wenigstens zu IP65 (direkt an der Hauswand) oder noch besser IP67 greifen. Damit laufen Sie keine Gefahr, dass es zu Unfällen kommt oder die Leuchten kaputt gehen. Unterwasserlampen (für die stimmungsvolle Gartenteichbeleuchtung) sollten demnach die höchstmögliche Schutzart tragen: IP68.
Wenn diese Regeln bei der Installation beachtet werden, dann steht einer schönen Außenbeleuchtung nichts mehr im Wege!
Quellen
blog.lichtnah.de/
wikipedia.org/wiki/Schutzart
wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)
lampen-kontor.de/ip-schutzarten-schutzklassen-uebersicht