Durchlauferhitzer – Wofür braucht man die? Unterschied elektronischer Durchlauferhitzer und hydraulischer Durchlauferhitzer

Durchlauferhitzer. Du stehst unter der Dusche und wartest vergeblich auf warmes Wasser? Du bist es leid, Deine Hände mit eisigem Wasser zu waschen? Dann ist es Zeit, diese Situation mit wenig Aufwand zu ändern.
Wenn Dir eins der obigen Beispiele bekannt vorkommt, besitzt Dein Haus entweder kein zentrales Wasserversorgungssystem oder eine falsch programmierte Heizung. Ist letzteres der Fall, kannst Du solche Situationen ganz simpel mit einem Blick ins Handbuch Deiner Heizungsanlage oder einem Anruf bei dem Heizungshersteller beheben.
In den meisten Fällen trifft jedoch erstgenanntes zu: Dein Haus besitzt kein zentrales Wasserversorgungssystem. Es gibt also keine Heizung, welche das Wasser erhitzt und über die Wasserleitungen in alle Räume Deines Hauses schleust, welche einen Wasserausgang besitzen. Das Wasser kommt in diesem Falle schlichtweg aus der kalten Leitung und wartet darauf erhitzt zu werden. Ohne zentrale Heizung, wird dieses jedoch nicht erhitzt und Du stehst weiterhin mit Gänsehaut unter der Dusche.

Durchlauferhitzer – Das Ende der Gänsehaut!

Damit diesem Frost ein Ende gesetzt wird, wurden sogenannte Durchlauferhitzer erfunden. Mit einem elektro Durchlauferhitzer oder hydraulischer Durchlauferhitzer bekommst Du per Knopfdruck warmes Wasser – und das sogar ohne zentrales Wasserversorgungssystem. Der erste Wasser Erhitzer wurde übrigens von dem deutschen Unternehmen Vaillant im Jahre 1961 auf den Markt gebracht.

Was ist ein Durchlauferhitzer und wie funktioniert er?

Ein Durchlauferhitzer ist ein kastenförmiges Gerät, welches in Deinem Badezimmer, Deiner Küche oder einem anderen Raum mit Wasserhahn angebracht wird. Der Wassererhitzer wird mit Strom versorgt und muss an das Wassernetz Deines Hauses angeschlossen werden. Die Aufgabe des Wasserdurchlauferhitzers ist es, das Wasser in Sekundenschnelle zu erhitzen, damit Du auf Knopfdruck warmes Wasser hast.
Wie beschrieben, ist der Wasser Erhitzer an das Wassernetz Deines Hauses angeschlossen. Drehst Du nun den Wasserhahn Deines Waschbeckens oder Deiner Dusche an, fließt das kalte Wasser aus der Leitung zunächst in den Durchlauferhitzer, bevor es aus Deinem Wasserhahn kommt. In dem Erhitzer fließt das Wasser durch sehr heiße Metallwendel, wodurch das Wasser noch während des Fließens erhitzt wird. Anschließend wird es durch die Wasserleitung in Richtung Deines Wasserhahns geschleust.
Wie die Funktionsweise jedoch im Detail funktioniert und was es für Unterschiede zwischen Wasserdurchlauferhitzer gibt, möchte ich dir im Folgenden erklären.

Hydraulischer Durchlauferhitzer – Die Abhängigkeit vom Wasserdruck

Der hydraulische Durchlauferhitzer ist die erste Art des Durchlauferhitzers, welche ich Dir vorstelle. Ein hydraulischer Durchlauferhitzer wird per Starkstrom an das Stromnetz Deines Hauses angeschlossen.
Wichtig: Wer darf Durchlauferhitzer anschließen? Hole Dir beim Anschließen von Starkstrom unbedingt fachmännische Hilfe!
Außerdem benötigt ein hydraulischer Durchlauferhitzer einen (Kalt-)Wasseranschluss sowie einen Warmwasseranschluss. Der Erhitzer ist dabei möglichst nah an der Wasserentnahmestelle, beispielweise Deinem Waschbecken oder Deiner Dusche, montiert, um auf dem Weg vom hydraulischen Durchlauferhitzer bis zur Entnahmestelle so wenig Wassertemperatur wie möglich zu verlieren. Dieses Phänomen nennt man „Dezentrale Warmwasserversorgung“. Durch die direkte Nähe zur Wasserentnahmestelle geht maximal wenig Energie verloren. Somit ist ein hydraulischer Durchlauferhitzer generell sehr energieeffizient.

Wasser in Sekundenschnelle erwärmen? Das geht!

Sobald Du Deinen Wasserhahn aufdrehst, fließt kaltes Wasser durch den Kaltwasseranschluss in den hydraulischen Durchlauferhitzer. Dort strömt das Wasser zunächst durch ein Sieb, welches jegliche Schmutzpartikel und Kalk herausfiltert. Nun erzeugt ein Strömungsschalter mit einer integrierten Venturidüse einen Differenzdruck. Mit Hilfe dieses Differenzdrucks kann der Strömungsschalter die Menge des durchfließenden Wassers erkennen.

Aktivierung der Heizwendel

Durch diesen Prozess wird der Stromkreis innerhalb des Warmwasser Durchlauferhitzers geschlossen. Folgend erhitzen sich die Heizwendel. Je mehr Wasser in den Erhitzer fließt, desto mehr Heizwendel werden, zum Aufwärmen des Wassers, aktiviert. Nun strömt das Wasser durch die „zackig“ angeordneten Heizwendel. Diese werden ausreichend warm, um das Wasser auf eine gewisse Temperatur aufzuwärmen. Zuletzt fließt das Wasser schließlich durch den Warmwasseranschluss aus dem Wasserdurchlauferhitzer raus in Richtung des Wasserhahns Deines Waschbeckens oder Deiner Dusche.
Drehst Du Deinen Wasserhahn nun wieder zu, fließt kein neues, kaltes Wasser mehr in den Durchlauferhitzer. Folglich sinkt der Differenzdruck in der Venturidüse. Der Strömungsschalter unterbricht daraufhin den Stromkreis. Nun werden die Heizwendel nicht mehr mit Strom versorgt, weshalb sie erkalten.

Hydraulischer Durchlauferhitzer – Auf einen Blick

Die Temperatur des Wassers ist beim Erhitzen mit Hilfe des hydraulischen Durchlauferhitzers also von der Wassermenge bzw. des Wasserdrucks abhängig. Um die Wassertemperatur präziser einzustellen, kann mit einer separaten Mischbatterie kaltes Wasser zu dem bereits Erhitzten hinzugefügt werden. Damit wird beispielweise das zum Duschen deutlich zu warme Wasser auf eine angenehme Temperatur runtergekühlt.

Elektronischer Durchlauferhitzer – Mach Dir die Temperatur wie sie Dir gefällt

Ein elektronischer Durchlauferhitzer funktioniert vom Grundprinzip wie ein hydraulischer Durchlauferhitzer. Ein elektrischer Durchlauferhitzer besitzt jedoch einen entscheidenden Unterschied, weshalb er dem Hydraulischen Warmwasser Durchlauferhitzer einen Schritt voraus ist: Du kannst beim Elektro Durchlauferhitzer manuell Deine Wunschtemperatur einstellen.

Die Anschlüsse vom Elektro Durchlauferhitzer sind zunächst identisch mit denen des Hydraulischen. Beim Einfließen des kalten Leitungswassers strömt das Wasser auch beim Elektrischen Wasser Erhitzer zunächst durch ein Filtersieb. Anschließend fließt das Wasser durch einen Vorlauftemperaturfühler, welcher die aktuelle Wassertemperatur an die Elektronik des Wasser Erhitzers weitergibt. Ein Flügelrad misst die genaue Wassermenge des einströmenden Wassers und gibt auch diesen Wert an die Elektronik weiter. Daraufhin wird aus den beiden erfassten Werten, Wassertemperatur und Menge, die benötigte kW-Leistung bestimmt. Nun wird den Heizwendeln die benötigte Leistung eingespeist, welche sie benötigen, um die vorher eingestellte Wunschtemperatur zu erreichen.
Zudem besitzt ein elektrischer Durchlauferhitzer einen Verbrühschutz. Ist die Wassertemperatur zu heiß eingestellt, schützt Dich ein voreingestellter Mechanismus vor zu heißem Wasser beim Duschen und folgend Verbrühungen.

Hydraulischer Durchlauferhitzer vs. Elektronischer Durchlauferhitzer

Ein hydraulischer Durchlauferhitzer und ein elektrischer Durchlauferhitzer weisen also einige Unterschiede auf. Die meisten, mechanischen Unterschiede haben ihren Ursprung jedoch in dem grundlegenden Vorteil der Elektro Durchlauferhitzer: Der manuell einstellbaren Temperatur.
Die Wassertemperatur in einem hydraulischen Durchlauferhitzer ist vorher in maximal drei Stufen einstellbar. Somit ist die Wassertemperatur nicht exakt stufenlos einstellbar.
Beim elektronischen Durchlauferhitzer ist die Temperatur, speziell bei den neueren Modellen, über einen Regler oder ein Display stufenlos exakt einstellbar.

Bei einem hydraulischen Durchlauferhitzer hängt die Wassertemperatur zudem von der eingespeisten Wassermenge ab. Umso mehr Wasser einfließt, desto mehr Heizwendel werden aktiviert. Dementsprechend wärmer wird das Wasser letztlich.
Durch die regelnden Sensoren des elektro Durchlauferhitzers bekommst Du garantiert Deine voreingestellte Wassertemperatur. Unabhängig vom Wasserdruck und der einfließenden Wassermenge.
In Wasserleitungen kann es zu Schwankungen bei der Wasserflussmenge kommen. Ein hydraulischer Durchlauferhitzer läuft daher Gefahr, Schwankungen der endgültigen Wassertemperatur zu generieren. Mit einer zu geringen Wassermenge werden beim hydraulisch geregelten Durchlauferhitzer die Heizwendeln nämlich nicht mehr aktiviert.
Dieses Problem der Temperaturschwankungen wird ein elektrischer Durchlauferhitzer nicht haben.
Nachfolgend liste ich Dir noch einmal die Vor- und Nachteile beider Durchlauferhitzer kompakt auf:

Vor-& Nachteile hydraulischer Durchlauferhitzer und elektronischer Durchlauferhitzer

Fazit zu Wasserdurchlauferhitzern

Zusammenfassend bietet ein elektrischer Durchlauferhitzer gegenüber eines hydraulischen Durchlauferhitzers einige Vorteile. Der leicht geringere Preis des hydraulischen Wasserdurchlauferhitzers kann die anderen, drastischen Nachteile langfristig nicht wettmachen. Diese Nachteile finden sich speziell in der fehlenden Möglichkeit der simpel einstellbaren Wassertemperatur und den Schwankungen des Wasserdrucks und der Temperatur wieder. Elektrische Durchlauferhitzer werden mittlerweile sogar mit praktischen Fernbedienungen geliefert. Somit musst Du zum Verstellen der Temperatur nicht mehr den Schalter des Warmwasser Durchlauferhitzers betätigen, sondern kannst maximal bequem von der Dusche aus Deine Wassertemperatur erhöhen oder reduzieren. Vaillant Durchlauferhitzer bieten beispielsweise diese praktische Funktion.
Insgesamt kannst Du Dir anhand meines Ratgebers selbstverständlich ein eigenes Bild von Wasserdurchlauferhitzern machen – ein elektronischer Durchlauferhitzer bietet gegenüber dem Hydraulischen jedoch objektiv gesehen mehr Vorteile. Hast Du noch offene Fragen zum Thema oder bereits Erfahrungen mit einem Wasser Erhitzer gesammelt? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Bildquellen:

https://www.vaillant.de/heizung/produkte/kleindurchlauferhitzer-minived-9475.html
https://cdn.durchlauferhitzer-wissen.de/images/416/skizze-eines-elektronischen-durchlauferhitzers-mit-legende.jpg
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